Die Weihnachtskrippe „Il presepe“, hat in Neapel eine sehr lange Tradition und spielt in der Weihnachtszeit eine wichtige Rolle.   Die neapolitanische Krippe hat in Neapel einen wichtigeren Stellenwert als der Weihnachtsbaum! Während der Weihnachtsbaum  erst nach dem zweiten Weltkrieg in den neapolitanischen Familien aufgestellt wurde, so geht „il presepe“ auf das 16. Jahrhundert zurück.  Bis zum 16. Jh. Waren Krippen nur in Klöstern zu finden. Später fanden sie ihren Weg in viele Adelsfamilien und reicher Kaufleute. Die damals dargestellten Szenen zeigten die Vorstellung der Adelsfamilien vom Leben des Volkes und mussten nicht unbedingt mit dem wirklichen Leben übereinstimmen. Aus diesem Grund zeigen die Krippen nicht Traditionen bestimmter Epochen, sondern sind eher mit phantasievollen Puppenhäuschen zu vergleichen.
Das Presepe wird in den neapolitanischen Familien traditionell bereits am 8. Dezember aufgestellt. Das Christuskind wird jedoch erst in der Nacht des 24. auf 25.Dezember in die Krippe gelegt.

 


Il presepe – das Alltagsleben der Menschen

Sie bildet das Alltagsleben der Menschen ab und ist deshalb nicht vergleichbar mit der uns bekannten Weihnachtskrippe. Natürlich spielt auch hier das Jesuskind und die in Neapel verehrte Madonna eine wichtige Rolle, doch diese Figuren bilden nicht das Zentrum des Interesses. So kann beispielsweise eine spaghettikochende Bäuerin durchaus neben den heiligen drei Königen aufgestellt werden. Ja, es sind vor allen Dingen die Figuren des täglichen Lebens: Fisch- und Obsthändler, Kastanienverkäufer, Pizzabäcker mit flackernden Pizzaöfen, Metzger und Bäcker.

Die Via San Gregorio Armeno ist eine der antiksten Straßen in der Altstadt Neapels und in der ganzen Welt als die “ Straße der Krippenbauer“ bekannt.  Hier kann man die  phantasievollen Krippenfiguren in allen Variationen bewundern kann. Hier findet man nicht nur die bekannten Figuren der Madonna und des Jesuskindes, sondern auch detailgetreue Nachbildungen sämtlicher Haushaltsgegenständer, gastronomischer Leckereien, exotischer Tiere und manchmal sogar karikierte Politiker. In der Weihnachtszeit sind die Geschäfte dieser Straße besonders gut besucht.

 

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